> Programm | ||||
> Archiv 2 0 1 6 >2015 >2014 >2013 >2012 >2011 >2010 >2009 >2008 | ||||
> Impressum | ||||
Karten unter reservierung@schwerereiter.de oder 089 / 21898226 und an der Abendkasse Vorverkauf über > München Ticket |
||||
Ausverkauft
|
Musicophilia Im experimentellen Musiktheater „Musicophilia” mit Figuren aus Oliver Sacks’ Bestseller „Der einarmige Pianist” geht das Meta Theater auf eine dramatisch-poetische Reise durch das menschliche Gehirn. Erkenntnisse aus der Neurologie werden durch unerwartete Perspektiven, Farben, Choreografien und Klänge künstlerisch erfahrbar, die Grenzen zwischen äußerem und innerem Erleben von „Musik” verschwimmen in einem Kaleidoskop aus Licht, Bewegung und Klang. Ausgangspunkt der Inszenierung von Axel Tangerding ist das Buch des britischen Neurologen, der Episoden von Menschen erzählt, deren Musikalität besonders ausgeprägt, störend, krankhaft oder ganz verschwunden ist. Autor und Bachmann-Preisträger Norbert Niemann spannt in der Bühnenfassung aus unterschiedlichen Phänomenen wie Tinnitus, Amusie, Demenz, Amnesie, absolutem Gehör oder Synästhesie einen narrativen Bogen, den vier Performer zu Kompositionen und Sound-scapes von Steffen Wick & Simon Detel mit Leben erfüllen. Die Darsteller und Musiker werden im wörtlichen Sinne zu singenden Klangkörpern. |
…a landscape of music gets illustrated by unexpected perspectives. Oliver Sacks über sein Buch „Musicophilia“ |
||
Cornelia Melián Gesang Peter Pruchniewitz Schauspiel Gertrud Schilde Violine Mathias Beyer-Karlshoj Cello Axel Tangerding Konzept, künstlerische Leitung und Regie Norbert Niemann Bühnenfassung, Steffen Wick Komposition Simon Detel Sounddesign Stefano Di Buduo Video Stefan Staub Licht |
||||
Vorträge |
4. Feb, Do, 19.00 Uhr, Dr. Daniela Sammler Hier spricht die Musik! 5. Feb, Fr, 19.00 Uhr, Dr. Thomas Fritz Der positive Einfluss von Musik auf den Menschen 6. Feb, Sa, 19.00 Uhr, Prof. Dr. Arno Villringer Musik und Gehirn |
|||
Hier spricht die Musik! Dr. Daniela Sammler erforscht als Neuropsychologin und Gruppenleiterin am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig die Funktionsmechanismen des Gehirns an den Schnittstellen zwischen Musik und Sprache. Satzmelodie, Songs und Harmonie gehören ebenso zu ihrem Arbeitsfeld wie die Einflüsse musikalischer Höchstform bei Profimusikern oder Hirnschädigung bei Schlaganfallpatienten auf deren motorisch-kognitive Leistungen. Forschungsaufenthalte am Hôpital de la Pitié-Salpêtrière in Paris, der Université Nord-de-France in Lille, der University of Glasgow sowie der University of Western Sydney führten zu zahlreichen Publikationen in international anerkannten Fachzeitschriften, die ihr umfangreiches Repertoire auf dem Gebiet der Musik- und Sprachkognition dokumentieren. Ihre Dissertation zur vergleichenden Neuroanatomie der Musik- und Sprachverarbeitung bei Patienten mit Hirnläsion oder pharmakoresistenter Epilepsie wurde 2009 mit der Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft für herausragende wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet. |
||||
Der positive Einfluss von Musik auf den Menschen Positiver Einfluss von Musik ist oft beiläufig. Musik macht das Erleben von Zeit angenehmer, langweilige Tätigkeiten kurzweiliger. Neben einer Reihe von anderen faszinierenden Effekten auf den Menschen, kann Musik auch Kraftanstrengung beim Sport wesentlich reduzieren und dem Gehirn nach einem Schlaganfall bei der Rehabilitation helfen. In diesem Vortrag erfahren Sie, welche positive Wirkung Musik auf den Menschen haben kann, wie man selbst davon profitieren kann und über welche Hirnmechanismen dies funktioniert. Dr. Thomas Fritz hat Biologie und Kunst studiert. Nach Diplomarbeit und Promotion am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig ist er dort seit 2003 wissenschaftlicher Mitarbeiter und leitet die Forschungsgruppe „Musik und Gehirnplastizität”. Seine Forschung umfasst neben der Neurologie auch ethnologische Experimente zu Universalien von Musikwahrnehmung, sowie neuartige Musiktechnologien zum Erleben musikalischer Euphorie. |
||||
Musik und Gehirn Warum gibt es Musik? Hat sie irgendeinen Nutzen für uns Menschen, gibt es irgendeinen Grund dafür, dass sich Musik im Laufe der Evolution als Charakteristikum menschlichen Verhaltens durchgesetzt hat ? Gibt es einen Aspekt der Musik, der sich als „nützlich“ erwiesen hat, oder ist Musik nur ein sogenanntes „Epiphänomen“, also eine Art Begleiterscheinung von etwas anderem, das für den Menschen in der Evolution nützlich“ war, z.B. die Sprache ? Es gibt keine allgemein akzeptierten Antworten auf diese Fragen. Wohl aber wissen wir, dass Musik ein universelles Phänomen ist, das in allen Kulturen der Welt eine große Rolle spielt. Musik kommt in fast allen Ritualen auf der ganzen Welt vor und – wie wir alle wissen – kann starke Emotionen auslösen. Wir wissen auch, dass die Wahrnehmung von Musik mit bestimmten Hirnstrukturen eng verbunden ist und dass deswegen Störungen der Hirnfunktion mit einer Veränderung des Musikerlebens einhergehen können. Ich habe vor einigen Jahren eine 40 jährige Managerin betreut, die durch einen Hirntumor plötzlich eine begeisterte Malerin wurde. Oliver Sacks beschreibt in seinem Buch „Musicophilia“ Menschen, die nach einer Schädigung des Gehirns plötzlich zu extremen Musikliebhabern werden. Eine wahrscheinliche Interpretation dieser Befunde ist, dass eine musische Veranlagung möglicherweise in jedem von uns schlummert, aber durch Schaltkreise normalerweise quasi unterdrückt werden, jedoch bei Störung dieser Schaltkreise ‘freigesetzt‘ werden können. Künstler wären in dieser Sichtweise also Menschen, die es schaffen, diese Veranlagungen spontan freizulegen bzw. zu verwirklichen. Prof. Arno Villringer studierte Medizin in Freiburg. Nach einem einjährigen Aufenthalt an der Harvard Universität war er von 1986 bis 1993 als Assistenzarzt am Klinikum Großhadern der Universität München tätig. Von 1996 bis 2003 war er Leitender Oberarzt und Stellvertretender Klinikdirektor an der Neurologischen Klinik der Charité, von 2004 bis 2007 Klinikdirektor am Campus Benjamin Franklin der Charité. Seit 2007 ist er Direktor am MPI für Kognitions- und Neurowissenschaften sowie Klinikdirektor der Klinik für Kognitive Neurologie am Uniklinikum Leipzig. Prof. Villringer leitet seit 1999 das bundesweite Kompetenznetz Schlaganfall und hat 2006 im Rahmen der Exzellenzinitiative die Berlin School of Mind and Brain gegründet, deren Sprecher er seither ist. |
||||
Karten zu EUR 24 und 18 (erm) unter reservierung@schwerereiter.de oder 089 / 21898226 und an der Abendkasse Vorverkauf über > München Ticket der Eintritt zu den Vorträgen ist frei |
||||
MUSICOPHILIA war erfolgreich auf Tournee in Deutschland, der Ukraine, in China, in den USA, in Kanada und in Finnland: Vorstellungen fanden statt in Lviv im Rahmen des International Theatre Festival “Golden Lion”, in Shanghai im Rahmen des Shanghai International Contemporary Theatre Festival, am Shanghai Dramatic Arts Centre, im legendären La Mama Theatre in New York, im Prospero Théâtre, in Zusammenarbeit mit Le Groupe de la Veillée, in Montréal, und in Espoo, am Espoon Kaupunginteatteri / The International Theatre of Finland (Helsinki). | ||||
> Meta Theater | ||||
International MUSIC THEATRE NOW Award für MUSICOPHILIA, eine der Gewinnerproduktionen des internationalen ITI Wettbewerbs! Von 450 Teilnehmern aus 54 Ländern wurden 14 Produktionen durch eine renommierte Jury mit Mitgliedern aus 5 Kontinenten ausgewählt. Das künstlerische „Musicophilia”-Team erhält beim MTNOW Meeting im Mai 2016 im Rahmen der Operadagen Rotterdam die Auszeichnung. | ||||
Meta Theater in Kooperation mit Schwere Reiter MUSIK, Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften Leipzig |
||||
Copyright © 2008 - 2016 – Schwere Reiter MUSIK | Kunstbahnsteig update 2.2..2016 |
||||